Zucker und Salz in der Kinderernährung

Können Sie sich ein Leben ohne Zucker und Salz vorstellen? Sollen Sie auch nicht. Beides sind wichtige Nährstoffe, die unser Körper benötigt – allerdings nur in vernünftigen, geringen Mengen. In der Babynahrung haben sie sogar noch gar nichts verloren.

Das richtige Mass ist wichtig

In der Babynahrung haben Zucker und Salz nichts verloren.

Was Sie Ihrem Kind zu Essen geben, prägt es sein Leben lang. Eine ausgewogene Kinderernährung ist deshalb besonders zu empfehlen, stellt sie doch sicher, dass Ihr Kind sich an verschiedene Geschmäcker gewöhnt. Vorsichtig sollten Sie bei kleinen Kindern vor allem mit zwei Nährstoffen sein: Zucker und Salz.

Zucker

Zucker ist der Brennstoff für Muskeln und Nerven. In geringen Mengen ist er sogar wichtig für eine ausgewogene Ernährung von Kindern. Allerdings sollten diese die Süsse aus natürlichen Quellen beziehen, also aus Früchten, Gemüse und vollwertigen Lebensmitteln statt aus Süssigkeiten und Softdrinks. Auch das richtige Mass ist wichtig. Zu viel Zucker kann zu Übergewicht und anderen gesundheitlichen Problemen führen.

Salz

Ohne Salz können sich viele ihr Essen gar nicht vorstellen. Eine Prise Salz hebt die Aromen einer Mahlzeit hervor – aber eben nur eine Prise. Gewöhnen sich Kinder an zu viel Salz im Rahmen der Kinderernährung, greifen sie auch im Erwachsenenalter häufiger zum Salzstreuer. Das kann der Gesundheit schaden und den Blutdruck erhöhen. Bluthochdruck wiederum kann, je nach genetischer Veranlagung, die Wahrscheinlichkeit für Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen. 

Gefahr durch Fertiggerichte

Wenn Sie selbst kochen, bestimmen Sie selbst, wie Sie salzen und wie viel Süsses Ihre Kinder bekommen. Eine grosse Gefahr lauert hingegen in Fertigprodukten. Diese enthalten häufig zu viel Salz und Zucker. Nicht immer erkennen Sie auf den ersten Blick, in welchen Mengen die Nährstoffe enthalten sind. Zucker steckt beispielsweise nicht nur in Süssigkeiten und Snacks, sondern auch in Fruchtjoghurts, Ketchup, Cornflakes, Salatdressings, Brot und Wurst.

Die meisten Hersteller schreiben den Zuckergehalt freiwillig auf die Verpackung ihrer Lebensmittelprodukte. Je weiter vorne das Süssungsmittel auf der Zutatenliste genannt ist, umso mehr davon steckt auch drin. Allerdings verbirgt sich Zucker hinter verschiedenen Namen und Inhaltsstoffen, zum Beispiel als Honig, Glucosesirup, Fructose, Saccharose oder auch Dextrose. 

Wie viel Zucker steckt drin?GrammAnzahl Würfelzucker

Eine Handvoll Gummibonbons

50 g

6 Stück

Eine Tafel Vollmilchschokolade

100 g

15 Stück

Ein Becher Erdbeerjoghurt

150 g

6 Stück

Ein kleines Glas Cola

200 g

6 Stück

Ein kleines Glas Eistee

200 g

4 Stück

1 Portion Vanilleglace

100 g

6 Stück

1 Portion Knuspermüsli mit Schokolade

40 g

3-4 Stück

1 Esslöffel Ketchup

20 g

1,5 Stück

Mahlzeiten für Kinder richtig würzen und süssen

Bei der Zubereitung der Kindernahrung sollten Sie nicht nach Ihrem Gusto würzen. Zucker und Salz in der Kinderernährung sollten wesentlich niedriger dosiert werden. Breie für Säuglinge sollten sogar weder Salz, Zucker noch andere Gewürze enthalten. Salz kann ihnen schaden, deshalb sollten Kinder bis zum ersten Lebensjahr überhaupt kein Salz essen; die Nieren sind in diesem Alter noch nicht voll entwickelt. Für Ihren Geschmack wirkt das vielleicht ausgesprochen fad, Kinder empfinden dies jedoch anders, weil ihre Geschmacksnerven sensibler sind und sie verschiedene Dinge somit intensiver schmecken können. 

Ab etwa einem Jahr kann ein Kleinkind am Familienessen teilnehmen. Voraussetzung dafür ist, dass es die Mahlzeit schon kauen kann beziehungsweise dass Sie diese kleinkindgerecht aufbereiten. Verwenden Sie beim Kochen nur wenig Salz, wenn Ihr Kleines mitisst. Würzen Sie am Tisch lieber Ihre eigene Portion nach. Auch scharfe Gewürze sind tabu, denn die Geschmacksnerven Ihres Kindes sind noch sehr empfindlich. Verwenden Sie stattdessen viele frische Kräuter. Sie geben nicht nur Geschmack, sondern sind auch reich an Vitaminen und Mineralien.

Da bereits im Säuglingsalter die Geschmacksvorlieben für das Erwachsenenalter geprägt werden, ist es entscheidend, wie die Kindernahrung schmeckt. Achten Sie darauf, wie viel Süsses Sie Ihrem Kind geben. Geben Sie ihm regelmässig Süssigkeiten und süsse Hauptmahlzeiten, gewöhnt es sich an den Geschmack und bevorzugt auch später die Süsse. Aus demselben Grund sind auch künstliche Süssstoffe für Kinder nicht geeignet. Zucker greift zudem die Zähne an, künstliche Süssstoffe können zu Verdauungsbeschwerden führen.

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