Hello Family Blogger Jérôme

Von strengen Eltern?

«Nein Papa! Ich will jetzt nicht!» «Aber ich will, dass du das jetzt machst!» «NEIN!» Solche Dialoge führen wohl alle Eltern mehr oder weniger regelmässig mit ihren Kindern. Aber wie streng soll man denn wirklich sein?

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich als kleines Kind bei Verwandten war und Blut- und Leberwurst essen musste. Ich durfte nicht vom Tisch aufstehen, bis der Teller leer war... Dass eine kalte Blutwurst nicht unbedingt besser wird, versteht sich von selbst. Noch heute wird mir schlecht, wenn ich diesen ganz bestimmten, süsslichen Geruch in der Nase habe. 

Die Zeiten autoritärer Erziehung, in denen einfach ohne weitere Erklärungen befohlen wurde und Kinder zu gehorchen hatten, sind zum Glück vorbei. 
Doch soll man Kinder ganz ohne Grenzen machen lassen? Wohl auch nicht. Auch wenn ich das «Unerzogen» Konzept sehr spannend finde, geht es hier, wie so oft, um das richtige Mass. 

Wir versuchen Grenzen zu setzen und ein «Nein» im Normalfall zu erklären. Unsere Kinder sollen auf die Bedürfnisse anderer Rücksicht nehmen und sich an gewisse Regeln halten. Wenn meine dreijährige Tochter sich aber zum Beispiel nicht jedes Mal von jemandem verabschieden will oder nicht immer Danke sagt, dann setze ich das nicht durch. Ich bin überzeugt, dass Kinder von Grund auf soziale Wesen sind. Sobald meine Tochter merkt, dass sich jemand über ein «Danke» freut, wird sie es schon von sich aus sagen. 

Eltern können durchaus unterschiedlich streng sein. Das ist kein Problem. Kinder können damit umgehen, solange die Reaktion der Erwachsenen voraussehbar ist. Bei gewissen Grundsätzen ist es aber vorteilhaft auf der gleichen Linie zu sein.

Wirklich unverhandelbar sind bei uns nur wenige Situationen. Über einen Fussgängerstreifen wird nur Hand in Hand gelaufen, auf dem Bahnsteig nicht gerannt und wer beim Abendessen behauptet, dass er nicht hungrig ist, dann aber doch noch ein Schöggeli will, der bekommt keins.

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