Im Alter von zwei bis sechs Jahren leiden Kinder oft unter Alpträumen. In der Nacht verarbeitet das Gehirn die Sinneseindrücke des Tages. Dabei wird auch viel geträumt, und manchmal gibt es dann halt auch negative, beängstigende Träume. Dann hat das (Klein-)Kind Alpträume. Das ist kein Grund zur Sorge.
Vom Nachtschreck & von Alpträumen beim Kind
Unsere Kinder sind mittlerweile drei sowie fünf Jahre alt und schlafen (meist) in ihrem Zimmer in eigenen Bettchen. Leider träumen unsere Kinder ab und zu schlecht. Doch was soll man tun, wenn Kinder Alpträume haben?
Unser Ritual gegen böse Träume: der Plüschhase auf Gorillajagd
Kleine Kinder haben eine sehr lebhafte Fantasie, die Grenzen zwischen Realität und Vorstellung können verwischen und in Alpträumen des Kindes münden. Wenn das Kind schlecht träumt, ist es umso wichtiger, dass die Eltern verlässlich da sind und Sicherheit bieten.
Unsere Tochter fürchtete sich immer vor einem angeblichen Gorilla unter ihrem Bett oder im Schrank. Das ging so weit, dass unser Kind Alpträume hatte. Also haben wir vor dem Schlafen zusammen mit einer Taschenlampe in alle dunklen Ecken geleuchtet und den Lieblingsplüschhasen zur Gorilla-Abwehr abkommandiert. Das hat ganz gut funktioniert, der Gorilla kam dann tatsächlich seltener in den Träumen unserer Tochter vor.
Klare Rituale am Abend helfen kleinen Kindern, zur Ruhe zu kommen. Dies wirkt sich auch auf die Schlafqualität aus und mindert die Gefahr von Alpträumen bei Kindern. Den Cartoon mit dem doch etwas angsteinflössenden Bösewicht sollte man also besser nicht am Abend kurz vor dem Einschlafen schauen. Dann doch eher die liebste Gutenachtgeschichte. Und auch, ob und welche Kinofilme man mit seinem Kind ansieht oder ob man sein Kleinkind TV schauen lässt, sollte man sich gut überlegen.
Hat das Kind dann doch einen Alptraum, ist es wichtig, es nicht mit seinen Ängsten alleine zu lassen. Auch wenn es spät ist und man müde ist. Unsere Tochter darf natürlich auch zu uns ins Bett kommen, wenn das Kind schlecht träumt.
Der Nachtschreck
Doch es gibt da noch ein Phänomen, das vielen Eltern nicht wirklich bekannt ist, dann aber umso beängstigender ist: der Nachtschreck. Während Alpträume bei Kindern oft in der zweiten Nachthälfte auftreten, beginnen Kinder, die einen Nachtschreck haben, typischerweise, kurze Zeit nach dem Einschlafen zu schreien.
Und zwar richtig verzweifelt und panisch. «Pavor nocturnus» – wie der Nachtschreck fachsprachlich heisst – ist eine Schlafstörung, die mit Schlafwandeln vergleichbar ist. Es ist eine grosse Angst, die in vegetativem Zustand auftritt. Die Kinder sind also nicht richtig wach, sie kommen nicht zur Besinnung und können sich, anders als wenn Kinder aus Alpträumen erwachen, nicht orientieren. Ihre Panik hält daher unvermindert an.
Als unsere Tochter zum ersten Mal einen Nachtschreck hatte, versuchten wir, sie zu beruhigen. Wir nahmen sie aus dem Bett und wollten sie herumtragen. Das machte gefühlt alles noch schlimmer. Das einzige, was half, war, abzuwarten und ihr zu versichern, dass alles in Ordnung ist. Nach einiger Zeit schlief sie dann wieder ein und konnte sich später an nichts erinnern. Ein Nachtschreck ist grundsätzlich so ungefährlich, wie wenn ein Kind oder Kleinkind Alpträume hat – wenn auch besonders beängstigend für Aussenstehende.
Alpträume bei Kindern sind (meist) nur eine Phase
Wie vieles andere stellen Nachtschreck und Alpträume beim Kind meist nur eine Phase in der Kindesentwicklung dar. Ihr fragt euch, was ihr tun könnt, wenn eure Kinder Alpträume haben? Mit klaren Ritualen und einer ruhigen Abendgestaltung gebt ihr euren Kindern Sicherheit und Selbstvertrauen. Seid für sie da, wenn eure Kinder schlecht träumen, und lasst sie bei euch schlafen, falls sie das möchten.
Haben eure Kinder aber übermässig oft Alpträume oder beeinflussen euch und eure Kinder die bösen Träume im Alltag, dann sprecht das Thema unbedingt bei eurem Kinderarzt bzw. eurer Kinderärztin an.