Hello Family Bloggerin Isabelle

Das Kind und sein Tablet

Kürzlich waren wir ausnahmsweise mal wieder in einem amerikanischen Schnellrestaurant. Als wir unsere Burger assen, füllte sich das Restaurant mit Kindern und Jugendlichen. Mit grossen Augen (ich) und Mündern (meine Töchter) beobachteten wir folgendes Schauspiel:

Nachdem die Kids ihre Burger, Pommes, Shakes und Colas bestellt hatten, wurde nicht mehr gesprochen. Es wurde ins Handy geguckt. Wahlweise ins iPad. Anstatt miteinander zu essen, war jeder in seiner eigenen digitalen Welt versunken und schaute sich bei Instagram das Essen anderer Menschen an, während er sein eigenes verschlang. 

Kind & Tablet: Die Liaison des 21. Jahrhunderts?

Ich selbst bin in Sachen Medienerziehung eher locker und überreiche meinen Kindern im Restaurant sogar hin und wieder kurz das iPad, damit mein Mann und ich in Ruhe fertig essen können. Dennoch überkam mich nach diesem Restaurantbesuch das Bedürfnis, mich nochmals vertieft mit der ganzen Thematik auseinanderzusetzen.

Ich fragte mich, ob das Kind und sein Tablet einfach die Liaison des 21. Jahrhunderts sind. Immerhin halten die kleinen Geräte in fast jedem Bereich des kindlichen Lebens Einzug. So werden zum Beispiel auch an Schulen ganze Klassensätze Tablets angeschafft. Die Essenz der Expertenratschläge, die ich in der Folge recherchierte, möchte ich nun gerne mit euch teilen. Natürlich wissen wir es alle… Aber es kann nicht schaden, es uns wieder mal an die Oberfläche des Bewusstseins zu holen:

Der kleine Refresh

  • Kein Bildschirm unter 3 Jahren: Beim ersten Kind ist das realisierbar, ab dem zweiten gilt hier das Credo «gut ausgewählte Ausnahmen schaden nicht».
  • Von 3 Jahren bis Schuleintritt täglich höchstens 30 Minuten Bildschirmzeit: Hier muss natürlich jede Familie ihren eigenen Weg finden. Ich mag das «täglich» in der Formulierung nicht. Bei uns gibt es das Tablet nicht jeden Tag, dafür machen wir auch mal an einem verregneten Sonntag «Kinonachmittag» mit einem ganzen Kinderfilm.
  • Kinder von 7 bis 11 Jahren sollten täglich nicht länger als eine Stunde am Bildschirm verbringen: Das sehe ich auch so, empfinde die empfohlene Bildschirmzeit sogar eher grosszügig. Denn so viel Zeit bleibt einem Primarschulkind ja neben Schule, Hausaufgaben, Hobbies, Spielen und Familienzeit eigentlich gar nicht mehr.
  • Ab dem 12. Lebensjahr wird es vermutlich kompliziert: Nun ist die Kreativität der Eltern besonders gefordert. Als Alternativen für Verbote können hier grosszügig bildschirmfreie Aktivitäten angeboten werden. Bekannte von mir mit einem Kind im frühen Teenageralter haben hierfür einen Ideenpool entwickelt, der immer wieder Inspiration bietet: Ein Glas voller blauer und grüner Zettel. Die blauen stehen für Aktivitäten, mit denen das Kind alleine oder mit Freunden wirken kann: eine Bastelarbeit, einen Comic zeichnen, einen Tanz einstudieren oder ein Vogelhaus bauen. Die grünen Zettel figurieren als Familienaktivitäten: Ein Besuch im Schwimmbad, eine kleine Schnitzeljagd durch das Städtchen, ein erholsamer Waldtag, Kuchen backen oder ein Theaterspiel besuchen. Die Liste ist natürlich unendlich gross. 

Zusammenfassend kristallisieren sich für mich zwei Dinge als Basis heraus, auf welche ich unseren Medienkonsum baue: 

  1. (Noch) kein täglicher Medienkonsum für meine Kinder. 3 bis 4x wöchentlich mit zeitlicher Begrenzung, jedoch «minütele» ich dafür nicht. 
  2. Eine gute Vorauswahl an Sendungen lohnt sich. Denn Bildschirmzeit kann je nach Programm auch lehrreich sein.

Dass sich womöglich auch meine beiden Minis irgendwann in anfangs beschriebenem Szenario wiederfinden, blende ich für den Moment einfach hoffnungsvoll aus.

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