Hello Family Bloggerin Isabelle

Darf ein Kleinkind TV schauen?

Als ich zarte vier Jahre alt war und wenn ich mich recht besinne, wurden bei uns nur eine Hand voll öffentlich-rechtliche Fernsehsender ausgestrahlt. Darunter das Schweizer Fernsehen, ZDF, ARD und ORF. Das Guetnachtgschichtli mit dem Sandmännchen war das höchste aller Gefühle.

Private Fernsehsender kamen später hinzu. War das ein Highlight! VOX – ein Sender, der nur Kinofilme spielt – ich höre die Worte meines Onkels noch heute in meinen Ohren. Wie unser Fernseher damals ausgesehen hat, könnt ihr euch in etwa vorstellen. Ein kleiner, dunkler, schwerer Klotz.

Manchmal durften meine Schwester und ich sonntags Trickfilme mit Bugs Bunny und Road Runner schauen. Als wir grösser waren, interessierten wir uns für die Sendung mit der Maus, Löwenzahn oder die Sesamstrasse. Das waren noch Zeiten! Und ich frage mich gerade, ob sich unsere Eltern damals auch so viele Gedanken über die Bildschirmzeit der Kinder gemacht haben, wie wir das heute tun.

In der Zwischenzeit hat sich so einiges verändert. In den Ferien werden die Kinder im Restaurant vors iPad gesetzt, noch bevor das Essen auf dem Tisch steht. Und während sie an ihren Pommes knabbern, winken ihnen Feuerwehrmann Sam, Peppa Pig und Jett von den Super Wings zu. Derweil tippen die Eltern auf ihren Handys rum und wechseln kaum ein Wort miteinander. Ich finde solche Szenarien traurig.

Letzteres Beispiel habe ich aber in unseren Sommerferien mehrfach genau so erlebt. Und es hat mich angespornt, unsere Kinder noch mehr zu motivieren, im Restaurant zu Malstiften und Zeichnungspapier zu greifen, ein Büechli anzuschauen oder zwischendurch mal Uno zu spielen. Und wenn sie das alles ausprobiert haben und das Essen wieder abgeräumt wurde, dann kann auch mal das iPad her.

Grundsätzlich habe ich nämlich nichts gegen das Tablet. Unsere Kinder sind Digital Natives. Auch meine grosse Tochter darf auf dem iPad ihre Lieblingsserien gucken oder Spiele machen. Und ich habe dabei keinerlei schlechtes Gewissen. Denn viel mehr Zeit verbringen wir draussen, auf dem Spielplatz, bei Freunden oder drinnen beim Spielen, Bücher anschauen, Kneten, Zeichnen oder Verkleiden.

Wichtig finde ich allerdings, dass die Zeit begrenzt ist und ich über die konsumierten Inhalte Bescheid weiss. Ohne mich auf wissenschaftliche Grundlagen zu stützen, finde ich persönlich eine halbe Stunde Bildschirmzeit pro Tag für unsere Vierjährige völlig in Ordnung. Manchmal ist es vielleicht ein bisschen mehr. Und an ganz vielen anderen Tagen rührt sie das Tablet erst gar nicht an.

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