Familienalltag
Hello Family Blogger Andreas

Unterschiedliche Charaktere

Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass sich unsere beiden Kinder charakterlich stark unterscheiden. Denn sie stammen beide von den gleichen Eltern ab, werden gleich erzogen und haben lediglich zwei Jahre Altersunterschied. Wie meine Frau und ich mit den unterschiedlichen Charakteren umgehen.

Zu Beginn schienen sich unsere Kinder (heute 6- und 8-jährig) sehr ähnlich: Sie waren zufrieden, aufmerksam und machten ihre Entwicklungsschritte etwa zur gleichen Zeit. Als sie jeweils zwei Jahre alt waren, merkten wir aber, dass sie zwei ganz unterschiedliche Charaktere haben.

Gruppenverhalten

Während unser Sohn in einer Gruppe stets sehr zurückhaltend und ruhig ist, steht unsere Tochter nach kurzer Eingewöhnungszeit gerne auch einmal im Mittelpunkt. Ab und zu müssen wir unseren Sohn stärken, damit er sich in einer Gruppe behaupten kann. Dies gelingt z.B., indem wir schwierige Situationen, von denen er uns erzählt, nochmals mit ihm besprechen.

Veränderung, Überraschung und Neues

Trotzdem ist es unsere Tochter, die Veränderungen, Überraschungen und Neuem skeptisch gegenübersteht – unser Sohn ist in dieser Hinsicht offener. Dies merkt man beispielsweise beim Essen: Während er Sachen mehrere Male probiert, wendet sie ein: «Spinat habe ich schon einmal probiert. Er schmeckt mir nicht und daran wird sich auch nichts ändern.»

Auch wenn wir an einen neuen Ort in die Ferien gehen, lässt er das entspannt auf sich zukommen freut sich darauf, Neues zu entdecken. Unserer Tochter hingegen zeigen wir bereits im Voraus Fotos vom Ferienort und der Übernachtung, damit sie Sicherheit für die neue Umgebung gewinnt. Zudem packen wir stets genug DAR-VIDA als Notfallration ein, falls ihr das Essen nicht schmecken sollte.

Konfliktsituationen

Beide Kinder können sehr impulsiv reagieren, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es sich vorstellen. Interessanterweise braucht es dann wieder unterschiedliche Methoden, um sie zu beruhigen. Ich versuche dann jeweils, ruhig zu bleiben und beiden zu zeigen, dass ich für sie da bin – beispielsweise, indem ich sie in den Arm nehme. Wenn sich die Situation beruhigt hat, sprechen wir darüber und versuchen herauszufinden, was die Ursache des Konflikts war.

Unser Umgang mit den Charakteren

Beide Kinder sind eigene Persönlichkeiten mit individuellen Charakterzügen. Für uns Eltern ist es nicht – oder nur bedingt – möglich, diese zu ändern. Seit ich als Hausmann zu Hause bin, ist mir stärker bewusst, was dies im Alltag bedeutet: Ich muss mit den Kindern unterschiedlich umgehen und vor allem auch akzeptieren, dass sie anders ticken als ich.

Als Eltern probieren wir, uns täglich für jedes Kind einzeln Zeit zu nehmen und uns dabei auf ihr Wesen einzulassen. So schauen wir gemeinsam ein Buch an, bereiten zusammen den Znacht vor oder legen die Kleider für den nächsten Tag bereit – es braucht jeweils nicht viel. Es darf dabei nur nicht der Eindruck entstehen, dass jemand von ihnen bevorzugt wird. Für ein Kind da sein und dabei das andere nicht vernachlässigen, das kann eine ständige Gratwanderung sein.

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