Hello Family Bloggerin Isabelle

Wenn Geschwister streiten…

Ich muss ehrlich gestehen, dass meine beiden zwei- und vierjährigen Mädels fast noch ein bisschen zu klein sind, um so richtig miteinander zu streiten. Natürlich gibt es aber auch bei uns immer mal wieder kleinere Scherereien.

Darüber, wer nun den Teller mit dem Bärensujet oder den rosaroten Becher haben darf, lässt es sich zum Beispiel ganz prima zanken. Wer die meisten Smarties gekriegt hat. Wer wen geschubst hat. Oder wem diese oder jene Puppe gehört. Die Grosse mag es gar nicht, wenn die Kleine ihre Duplo-Konstruktionen zerstört. Oder wenn sie auch mal die Sachen der Kleinen aufräumen soll.

Manchmal ist auch Eifersucht mit im Spiel. Die Kleine wird zum Teufelchen, wenn ich mit ihr ein Buch anschaue und die Grosse mitgucken will. Dann klappt sie das Buch vehement zu und macht ihrer Schwester klar, dass sie mich für sich ganz alleine haben will. Auch gibt es ab und an Gezeter, wenn sich die beiden den Lernturm in der Küche teilen sollen. Es wird geschubst und gestritten. Jeder will den Platz an Mamas Seite für sich alleine beanspruchen.

In schwachen Momenten war ich schon drauf und dran, einen zweiten Lernturm zu bestellen, damit die Keifereien aufhören und meine Nerven geschont werden. Das hätte die Sache vereinfacht. Ich habe mich dann aber hintersinnt. Denn ich bin der Meinung, dass die Kinder lernen müssen zu teilen und miteinander klarzukommen. Sie müssen lernen, mit ihrem Gegenüber solidarisch auszuhandeln, wer nun heute den Bärenteller oder den rosaroten Becher haben darf. Und sie müssen sich zusammen auf dem Lernturm arrangieren und lernen, sich wieder zu vertragen.

Oft versuche ich vor allem der Grossen Kompromisse aufzuzeigen oder die Kleine abzulenken. Und manchmal muss man die Kinder bei kleineren Streitereien auch einfach machen lassen ohne einzugreifen. Ich glaube im Lernprozess ist es wichtig, dass die Minis Konflikte ohne Zutun der Eltern lösen können. Viel zu oft ist man jedoch versucht, Kinderstreit aus Sicht von uns Erwachsenen zu schlichten. Ist körperliche (schubsen, schlagen) oder verbale (Schimpfwörter) Gewalt im Spiel, gehe ich allerdings immer dazwischen. Das kommt bei uns aber sehr selten vor. 

Neben Streitereien und Eifersucht sind da aber immer diese Herzmomente, die das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Wenn sie frühmorgens zueinander unter die Bettdecke kuscheln. Oder wenn sie sich gegenseitig umarmen und trösten. Wenn sie lieb miteinander spielen und verkleidet durch die ganze Wohnung rennen. Wenn die Kleine jedes Wort der Grossen nachplappert und voller Bewunderung zu ihr hochschaut. Und wenn die Grosse zur Kleinen «ich liebe dich» sagt. Hach, dann lacht mein Herz.

Weitere Blogberichte von Isabelle

Werbung