Mit meinem wachsenden Bauch wuchs auch die Vorfreude der beiden grossen Geschwister auf den Familienzuwachs. Sie streichelten meinen Bauch, küssten das Baby (wobei sie jeweils ganz genau wissen wollten, wo der Kopf lag), sprachen mit ihm, sangen ihm vor. Plötzlich tauchten ganz viele Fragen zum Thema Schwangerschaft auf. Meine Kinder, die damals drei und fünf Jahre alt waren, wollten alles ganz genau wissen. Eines der monatlichen Highlights meiner Kinder war, wenn ich vom Schwangerschaftsuntersuch ein Ultraschall-Bild vom Baby mit nach Hause brachte. So wurde das Baby bereits vor seiner Geburt von seinen Geschwistern wahnsinnig geliebt und fand seinen Platz im Familienalltag. Trotzdem machte ich mir Sorgen, wie es wohl werden würde, wenn das Kleine da wäre. Denn meine Tochter war nach der Geburt ihres Bruders wahnsinnig eifersüchtig. Als Baby biss sie ihn gerne auch mal oder schubste ihn um. Das war eine sehr strenge Zeit für mich, auch wenn die beiden inzwischen ein Herz und eine Seele sind.
Wie damals, als unsere Älteste ihren ersten Bruder bekam, entschlossen wir uns dafür, dass das Baby seinen Geschwistern bei der ersten Begegnung Geschenke mitbringen würde. Ein schönes Ritual, das von unseren Kindern sehr geschätzt wurde, als es dann so weit war. Sie entschlossen sich, ihrem kleinen Bruder ebenfalls ein Geschenk mitzubringen: Ein Plüschtier, und zwar das gleiche, das sie beide schon hatten. Wir Eltern schmolzen dahin.