Vitamine für Kinder: Wichtig für Wachstum und Entwicklung

Sie sind unsichtbar, aber unentbehrlich: Vitamine halten den Körper am Laufen. Bei Kindern, die sich noch im Wachstum befinden, sind sie wichtig für eine gesunde Entwicklung. Leider verschmähen die Kleinen Obst und Gemüse oft. Zum Glück gibt es Tricks, ihnen das Grünzeug schmackhaft zu machen.

Unsichtbare Assistenten

Frisches Obst und Rohkost liefern wichtige Vitamine für Kinder.

Vitamine sind für Kinder und Erwachsene unersetzlich. Sie stärken nicht nur Augen, Haut, Knochen und Nerven – der gesamte menschliche Stoffwechsel ist auf sie angewiesen. Obwohl Sie Vitamine weder sehen noch schmecken, sind sie in vielen Lebensmitteln enthalten. Der Vitamingehalt nimmt mit der Lagerzeit von Obst und Gemüse ab, beides sollte deshalb möglichst frisch auf den Tisch kommen. Vitamine sind sehr empfindlich; beim Erhitzen oder Verarbeiten werden sie teilweise zerstört. Es empfiehlt sich also, Kinder ausreichend frisches Obst und Rohkost anzubieten. Bei einer ausgewogenen Ernährung sind mit Vitaminen angereicherte Fruchtsäfte oder Nahrungsergänzungsmitteln überflüssig.

Wasserlösliche Vitamine

Zu den wasserlöslichen Vitaminen zählen Vitamin C sowie die Vitamine der B-Gruppe. Der Körper kann sie normalerweise nicht gut speichern. Es ist deshalb wichtig, dass Ihr Kind diese Vitamine regelmässig zu sich nimmt. Das Risiko, die Vitamine überzudosieren, ist gering; überflüssige Stoffe werden einfach ausgeschieden.

B-Vitamine

B-Vitamine sind eine Gruppe von Vitaminen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Vitamin B1 vor allem in Gemüse vorkommt, findet sich Vitamin B12 ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln. Sie übernehmen entsprechend auch ganz unterschiedliche Funktionen im Körper. Unter anderem sind sie am Stoffwechsel beteiligt, unterstützen das Nervensystem und sind wichtig für die Blutbildung. Eine ausgewogene Ernährung, die sich an der Ernährungspyramide orientiert, beugt einem Mangel vor.

Vitamin C

Vitamin C ist besonders wichtig für das Immunsystem. Es kommt in zahlreichen Obst- und Gemüsesorten vor. Besonders hoch ist der Anteil in Zitrusfrüchten, aber auch Beeren, Peperoni und Brokkoli liefern grosse Menge des wichtigen Vitamins.

Fettlösliche Vitamine

Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen die Vitamine A, D, E und K. Fettlösliche Vitamine kann der Körper in kleinen Mengen speichern und bei Bedarf wieder abgeben. Daher müssen sie nicht täglich auf dem Speiseplan stehen.

Vitamin A

Vitamin A ist für Kinder besonders wichtig, weil der Körper es nicht so gut speichern kann. Es spielt eine wichtige Rolle für die Sehkraft, das Nervensystem und die Schleimhäute. Vitamin A als solches findet sich zum Beispiel in tierischen Lebensmitteln wie Butter, Fisch und Käse. Oranges Gemüse wie Karotten und Süsskartoffeln enthalten Provitamin A, die Vorstufe des Vitamins. Isst Ihr Kind das Gemüse mit etwas Fett, wandelt der Körper das Provitamin in Vitamin A um.

Vitamin D

Vitamin D bildet eine Ausnahme unter den Vitaminen, kann der Körper es doch unter bestimmten Bedingungen selbst produzieren. Es wird deshalb manchmal auch als Prohormon bezeichnet. Vitamin D stärkt Knochen und Muskeln und ist wichtig für das Wachstum. Damit der Körper Ihres Kindes das Vitamin bilden kann, benötigt er UV-Strahlung. Allerdings kann es gerade in der kalten Jahreszeit passieren, dass die UV-Strahlung nicht dafür ausreicht, genügend Vitamin D zu produzieren. Über die Nahrung nimmt Ihr Kind Vitamin D zum Beispiel auf, wenn es fetten Seefisch, Eier und Milch zu sich nimmt.

Vitamin E

Vitamin E bezeichnet eine Gruppe von Substanzen, welche die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen. Sie finden sich vor allem in Pflanzenölen wie Sonnenblumen-, Oliven- oder Weizenkeimöl und in Nüssen.

Vitamin K

Vitamin K hat für die Blutgerinnung eine grosse Bedeutung. Es kommt in grünem Gemüse wie Kohl, Spinat oder Salat sowie in Hülsenfrüchten vor.

Wie kriege ich mein Kind dazu, Vitamine zu essen?

«Das esse ich nicht»– diesen Satz hören Sie wahrscheinlich oft von Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter. Es ist nicht ungewöhnlich, dass kleine Kinder die gesunden Vitamine verschmähen. Die Sorge, dass das Kind aufgrund dieses Verhaltens Mangelerscheinungen bekommt, ist jedoch meist unbegründet. Oft handelt es sich nur um eine Phase.

Als Eltern sollten Sie sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Schimpfen Sie nicht, sondern sorgen Sie für eine stressfreie Atmosphäre bei den Mahlzeiten. Früher oder später greift Ihr Kind dann vielleicht von selbst nach der Kirschtomate oder der Karotte. Mit diesen Tipps können Sie vielleicht ein bisschen nachhelfen:

  • Machen Sie Obst und Gemüse zur Selbstverständlichkeit. Reichen Sie es zu jeder Mahlzeit. Verschmähtes sollten Sie immer wieder anbieten – Kinder brauchen eine Weile, bis sie sich an neue Lebensmittel gewöhnen. Obst kommt meist besser an als Gemüse.
  • Seien Sie Vorbild und essen Sie selbst gesund.
  • Bereiten Sie die Vitamine schmackhaft zu. Geben Sie dem Käsebrot mit Tomaten und Gurkenscheiben ein Gesicht.
  • Schummeln Sie die Vitamine ins Essen. Geben Sie püriertes Gemüse zur Pastasauce oder raspeln Sie einen Apfel, um ihn im Müsli zu verstecken.
  • Frisch gepresste Säfte und selbst zubereitete Smoothies sind schön bunt und stecken voller Vitamine.
  • Bereiten Sie das Essen gemeinsam zu. Wenn Sie Glück haben, ist Ihr Kleines so stolz auf die selbst gemachte Mahlzeit, dass es sie auch isst.
  • Beziehen Sie das Kind schon beim Einkauf mit ein. Lassen Sie es im Supermarkt selbst aussuchen, was es essen möchten. Oder noch besser: Bauen Sie gemeinsam Obst und Gemüse auf dem Balkon oder im Garten an, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben.

Wie sinnvoll sind Vitaminpräparate und angereicherte Lebensmittel?

Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel, denen Vitamine und Mineralstoffe künstlich zugesetzt sind, sind für Kinder normalerweise nicht notwendig. Die Zusätze sind oft zu hoch dosiert oder falsch zusammengesetzt. Gerade wenn das Kind zusätzlich Obst und Gemüse isst, kann es passieren, dass es überversorgt wird. Genau wie ein Mangel an Vitaminen kann auch eine Überdosierung gesundheitlich negative Folgen haben.

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihrem Kind fehlen Vitamine, stellen Sie es dem Kinderarzt vor. Er bestimmt, was Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter wirklich fehlt und verschreibt, wenn nötig, das passende Nahrungsergänzungsmittel. Bei Kindern, die noch nicht älter als drei Jahre sind, empfiehlt die Schweizer Gesellschaft für Ernährung die Gabe von Vitamin-D-Präparaten, da die UV-Strahlung in der dunklen Jahreszeit nicht dafür ausreicht, dass die Kinder selbst genug Vitamin D bilden. Auch dies sollten Sie jedoch mit Ihrem Kinderarzt besprechen.

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