Familienalltag
Hello Family Bloggerin Deborah

Alles eine Frage der Routine

Wie bringe ich mein Kind dazu, unbeliebte Dinge zu tun? Eben genau damit, dass das Kind diese Dinge nicht mehr als unbeliebt empfindet. In diesen Zeilen werde ich euch Tipps und Tricks zu Routinen verraten und euch erzählen, welche Ämtchen bei mir zu Hause besonders unbeliebt sind.

Es gibt gewisse Routinen im Familienleben, über die man nicht diskutiert. Aus Hygienegründen versteht sich. Zähneputzen oder Händewaschen gehören für mich dazu. Was aber tut man, wenn das Kind diese Routinen nicht sonderlich toll findet? Lasst es mich am Beispiel der Routine erklären, die am frühesten eingeführt werden soll: dem Zähneputzen. Denn dieses beginnt mit dem ersten Zahn – also meistens ungefähr im Alter von sechs Monaten. Anfangs einmal, spätestens ab dem 3. Lebensjahr zweimal täglich. Um unseren Kindern diese Routine zu erleichtern, haben wir gleich zu Beginn ein selbstkomponiertes Zahnputzlied eingeführt. Dieses lässt sich auf den Tag des Kindes anpassen – es thematisiert zum Beispiel, was es getrunken oder gegessen hat. Unsere Kinder lieben diese personalisierten Lieder und freuen sich deshalb meistens aufs Zähneputzen. Unsere Grosse liebt seit kurzem übrigens sogenannte Zahnputzmärchen. Das sind Hörspiele, die genau zwei Minuten dauern. Damit ist es auch überhaupt kein Thema mehr, dass unsere Vierjährige sich die ganze empfohlene Zeit die Zähne putzen lässt. 

Beim Thema Mithelfen sind meine beiden Kinder vorne mit dabei: Hierbei verfolge ich den Grundsatz: Sie dürfen helfen, müssen aber nicht. Wenn sie in ein Spiel vertieft sind, dürfen sie selbstverständlich weiterspielen. Dadurch, dass es kein «Müssen» sondern ein «Dürfen» ist, sind meine Kinder meist sehr motiviert. Einkäufe in die Küche tragen oder den Geschirrspüler ausräumen gehören zu den Highlights des Kleinen. Wie süss er strahlt, wenn er der Mama helfen darf. Wie wahnsinnig stolz er ist, wenn der die gleichen Dinge wie die Grossen tun kann. Meine Grosse kocht und backt sehr gerne. Sie ist beinahe beleidigt, wenn ich sie mal nicht frage, ob sie mit mir in der Küche stehen will. Und so hat jedes Kind ein Ämtchen gefunden, das ihm grossen Spass macht.

Ich würde allerdings lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass es auch bei uns zu Hause ein Thema gibt, an dem wir Eltern uns die Zähne ausbeissen: das Aufräumen. Unser zweijähriger Sohn tut dies noch mit grösster Inbrunst. Wir tun dies zusammen und in spielerischer Form. Jedes Mal zum Beispiel, wenn ein Brio Bahn-Element in der Kiste verschwindet, machen wir einen lustigen Ton. «Plopp, plopp, plopp» tönt es und der Kleine kann sich vor Kichern fast nicht mehr halten. 

Meine Vierjährige hingegen findet das Aufräumen doof und dafür das Herausreissen von allem Möglichen toll. Gemeinsames Aufräumen motiviert sie nicht mehr. Sie sitzt daneben und spielt, währenddem wir Eltern aufräumen. Manchmal, ja manchmal funktioniert ein Wettbewerb: «Wer hat am meisten Bücher ins Regal gestellt?» oder «Wer hat die meisten Duplo-Klötze eingeräumt?». Meistens aber scheitern wir. Deshalb haben wir uns eine neue Taktik ausgedacht: Konsequentes Aussortieren. Denn wer weniger zum Herausreissen hat, muss danach auch weniger aufräumen. 

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