Familienalltag
Hello Family Blogger Andreas

Vorlesen: Spass für Eltern und Kind

Egal, ob als Ritual zum Einschlafen, zwischendurch auf dem Sofa oder um irgendwo eine Wartezeit zu überbrücken: Vorlesen ist immer ein tolles Erlebnis für Kinder und Eltern. Das Eintauchen in eine Geschichte kann Ruhe bringen und ist eine super Gelegenheit, um Zeit miteinander zu verbringen.

Das Vorlesen hat bei uns mit dem Projekt «Buchstart» angefangen. Zur Geburt der Kinder haben wir in unserer Bibliothek ein Paket mit ersten einfachen Bilderbüchern erhalten. Als die Kinder etwas sechs Monate alt waren, haben wir mit ihnen weiche Stoff- und erste Kartonbücher mit einfachen bunten Bildern angeschaut. So entstanden schon früh erste Buch-Erlebnisse und einfache «Dialoge».

Später kamen Wimmel- und Klappbücher dazu. Diese machten den Kleinen besonders viel Spass und regten zum Geschichtenerzählen an. Es war spannend zu sehen, auf was die Kinder achten und wie sie die Welt um sich herum wahrnehmen. Gleichzeitig lernten sie, je nach Buchthema, verschiedene Tiere, Pflanzen oder Fahrzeuge kennen. Auch Fingerverse waren bei uns in der Familie bereits früh hoch im Kurs. Unsere Kinder konnten die Verse schon etwas nachahmen, bevor sie richtig sprechen konnten. Der Vers über den Daumen («Das isch de Dume…») war der absolute Liebling der beiden.

Vorlesen wirkt beruhigend für Kinder

Für Kinder ab drei Jahren gab es in der Bibliothek bei uns im Dorf immer am Mittwochnachmittag eine halbstündige Vorlesegeschichte. Auf diese verzichteten unsere Kinder ungern. Die Bibliothekarinnen waren (und sind es sicher heute noch) wunderbare Erzählerinnen, die die Kinder miteinbezogen und sie auf Fantasiereisen mitgenommen haben. Somit waren wir mindestens einmal pro Woche in der Bibliothek. In diesem Zug liehen wir immer wieder neue Bücher aus, die wir zu Hause vorlasen.

So beispielsweise als Ritual zum Tagesabschluss. Das hat Ruhe reingebracht und die Kinder schliefen zum Teil bereits während der Geschichte ein. Erst erzählten wir einfache Bilderbücher und irgendwann auch ganze Lesebücher ohne Bilder, dabei gerne Klassiker wie Pippi Langstrumpf. Anfangs haben wir auf Schweizerdeutsch erzählt und die Geschichte sozusagen simultanübersetzt. Als es aber zum Vorlesen von Lesebüchern kam, haben wir ins Hochdeutsche gewechselt. Vor allem mit dem Schuleintritt wurde dies auch von den Kindern gefordert.

Beim Vorlesen abwechseln

Mittlerweile können beide Kinder lesen und es ist toll zu sehen, wie sie die Welt der Bücher selber entdecken. Unsere Kinder waren beim Lesenlernen nicht schneller als andere Kinder, aber es fiel ihnen sehr leicht. Sie fanden schnell Mut und Freude, selbst Bücher zu lesen.

Trotzdem geniessen sie es auch heute noch, wenn wir ihnen vorlesen. Genauer gesagt wechseln wir uns beim Vorlesen ab: Zwei oder drei Seiten werden von der 7-jährigen Tochter oder dem 9-jährigen Sohn vorgelesen und danach sind wir Eltern für ein paar Seiten dran.

Lieblings-Erzählbücher und was meine Kinder zum Vorlesen denken

Folgend möchte ich Ihnen eine Auswahl unserer Lieblings-Erzählbücher vorstellen:

  • Wimmelbücher: Diese gibts mittlerweile von fast jeder Schweizer Stadt und von verschiedenen Attraktionen. Auch die Klassiker von Ali Mitgutsch faszinieren die Kinder noch heute.
  • Bobo Siebenschläfer: Ganz einfache Geschichten mit Bild und Text über die Erlebnisse von Bobo an einem Tag und am Ende der Geschichte schläft der kleine Held (und idealerweise auch das eigene Kind) ein. Die Geschichten von Bobo sind zwar für die Allerkleinsten gedacht, begleiteten unsere Kinder aber bis in den Kindergarten.
  • Grüffelo: Die Geschichte handelt von der mutigen kleinen Maus, die es dank einer List schafft, dass sich alle Tiere im Wald und sogar der schreckliche Grüffelo vor ihr fürchten und sie in Ruhe lassen.
  • Reise nach Tripiti: Die Geschichte der kaputten Spielzeuge, die sich gemeinsam aufmachen, um in Tripiti repariert zu werden. Illustriert mit wunderschönen Bildern. Ideal für ältere Kinder, da es eine längere Geschichte ist.
  • Der Granitblock im Kino: Eine tolle Sammlung von Kindergeschichten geschrieben von Franz Hohler. Das ist ein Spass für ältere Kinder und Erwachsene und bringt alle zum Lachen.

Ich habe auch meine Kinder gefragt, was sie vom Vorlesen halten. Hier eine interessante und übereinstimmende Auswahl ihrer Antworten:

  • Es macht Spass, einfach zuzuhören und nicht immer selbst lesen zu müssen.
  • Man lernt neue Wörter, der Wortschatz wird grösser.
  • Ideal zum Einschlafen, man wird beim Zuhören schnell müde.
  • Zeit zusammen verbringen.
  • Es ist unterhaltsam und lustig, wenn Mama und Papa ihre Stimme anpassen und gemäss der Handlung verstellen.

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