Hello Family Bloggerin Deborah

Fördern oder überfordern?

«Wir leben in einer Welt, in der Kinder nicht mehr Kind sein dürfen. In denen sie schon von klein auf mit Frühchinesisch und Geigenunterricht auf den späteren Erfolg gedrillt werden.» So oder so ähnlich tönt es immer wieder aus gewissen Kreisen.

Aber ist Frühförderung wirklich so schrecklich, wie es gewisse Medien darstellen? Treiben wir unsere Kinder in ein frühes Burn-out, wenn wir zu viel des Guten für sie wollen?

Ich wage zu behaupten, dass alles eine Frage des gesunden Masses ist. Wenn die Mama von Kurs zu Kurs hetzt und ihrem Kind keine Möglichkeit mehr für freies Spielen lässt, dient sie damit sicher niemandem. Weder sich selbst noch ihrem Kind.

Ich gebe aber zu, dass ich mit meiner Tochter einen Kurs zur musikalischen Frühförderung besuche. So heisst er zumindest offiziell. Denn eigentlich geht es in der wöchentlichen Stunde hauptsächlich darum, zu singen, zu tanzen und Lärm zu machen. Und so spielerisch ein Gefühl für Rhythmus und Töne zu entwickeln.

Wie ich auf diese Idee gekommen bin? Sobald mein Kind Musik hört, fängt es an zu tanzen. Das war übrigens schon so, als sie noch im Bauch war. Ich würde deswegen jetzt nicht behaupten, unsere Tochter sei musikalisch. Sicher ist aber, dass ihr Musik Spass macht.

Und darum soll es auch in den Kursen gehen: dass es den Kindern und den Eltern Spass macht. Ob sie dabei fürs Leben lernen? Ich weiss es nicht. Sicher weiss ich aber, dass meine Tochter die ganze Woche davon erzählt, dass sie zum Affen gehen will, um zu tanzen. Der Affe ist nämlich das Maskottchen, das durch die Stunde führt.

Zudem sind solche Kurse grossartig für die Sozialisierung der Kinder. Sie kommen mit Gleichaltrigen in Kontakt, müssen Liederbücher und Instrumente teilen und Gruppenaktivitäten durchführen. Davon profitieren natürlich vor allem diejenigen, die nicht in die Spielgruppe oder in die Kita gehen.

Sind Frühförderungskurse deswegen ein Muss? Auf keinen Fall! Kinder sind die lernbegierigsten Wesen, die es gibt. Sie lernen überall – zu Hause, auf dem Spielplatz oder eben in der Kita. Sie werden ihren eigenen Weg finden und uns als Eltern stolz machen. Mit oder ohne Frühförderung.

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