Familienalltag
Hello Family Blogger Andreas

Rückblick: Vier Jahre als Hausmann

Die vier Jahre als Hausmann sind schnell vergangen. Weit weg scheint die Zeit als arbeitender Papi, der die Zeit mit seinen Kindern vor allem am Feierabend, an den Wochenenden und in den Ferien geniessen konnte. Was mich die Zeit als Hausmann gelehrt hat, erfahren Sie hier.

Nach Jahren traditionellen Familienlebens tauschten meine Frau und ich vor vier Jahren die Rollen und das Abenteuer als Hausmann begann. In meinem ersten Blogbeitrag beschrieb ich, wie es dazu kam. Vor zwei Jahren dann die Bilanz, dass die Normalität bei uns zu Hause eingekehrt war. Unser Umfeld und auch die Kinder hatten sich an den Rollentausch gewöhnt. Aber trotzdem wünschte sich unsere damals sechsjährige Tochter, dass ihre Mami wieder öfter zu Hause ist. Kurz darauf konnte meine Frau ihr Pensum auf 80 % reduzieren. Seither ist sie jeweils am Mittwoch zu Hause und kann den Nachmittag mit den Kindern geniessen, sofern diese nichts mit ihren Freunden abgemacht haben. Ich konnte inzwischen mein Teilzeitpensum von 30 % auf 50 % erhöhen.

Betreuung der Kinder verändert sich

In den letzten vier Jahren sind die Kinder grösser und selbständiger geworden. Deshalb ist auch die 1-zu-1-Betreuung weggefallen – unsere Betreuung fokussiert sich jetzt vor allem auf vor und nach der Schule. Ausser vorletzten Frühling, während der zweimonatigen Schulschliessung aufgrund der Corona-Situation, da wurde meine Betreuung am intensivsten gebraucht. Diese Zeit war sehr herausfordernd, hat unsere Familie aber auch zusammengeschweisst. Wir meisterten sie, indem wir uns jeden Tag draussen bewegten und meine Frau an zwei halben Werktagen die Betreuung übernahm.

Bilanz unserer Kinder

Wie zum zweijährigen Jubiläum haben wir unsere beiden Kinder auch dieses Mal nach ihrer Meinung zum Rollenwechsel und zu den vier vergangenen Jahren gefragt. Bei unserer achtjährigen Tochter kam die Gegenfrage blitzschnell: «Wann bleibt Mami wieder zu Hause und kocht jeden Mittag für uns?» Sie erinnerte sich wohl an eine Aussage von meiner Frau zu Beginn des Rollentausches, dass wir nach frühestens fünf Jahren wieder die Rollen tauschen würden. Zudem hat sie nie vergessen, dass ihre Mami auch mal mehrheitlich zu Hause war.

Zurzeit sind meine Frau und ich mit der jetzigen Situation zufrieden und sehen keinen Wechsel vor. Dem stimmt auch unser zehnjähriger Sohn zu. Er hat sich daran gewöhnt und findet es ganz normal, dass Papi mehr zu Hause ist. Er meinte zudem, dass wegen Corona bei anderen Kollegen der Vater nun auch mehr zu Hause ist und dass diese das auch geniessen würden. Bleibt zu hoffen, dass die Pandemie zumindest beim Homeoffice eine nachhaltig positive Auswirkung hat. Eventuell überlegt sich der eine oder andere Familienvater nun auch, Teilzeit zu arbeiten. Wir werden es sehen.

Mami bleibt die erste Bezugsperson

Auffallend ist, dass die Kinder Gefühle und Ängste oftmals zuerst bei meiner Frau ansprechen, wenn sie nach Hause kommt oder sie ins Bett bringt. So erfahre ich dann indirekt von Vorfällen vom Tag, obwohl ich mehr Zeit mit den Kindern verbringe. Ich finde dies nicht schlimm, bei gewissen Dingen ist halt das Mami die Hauptansprechperson.

Würden wir wieder die Rollen tauschen?

Ja, ich würde es sofort wieder tun. Die Kinder werden so schnell gross und dann bleibt noch genug Zeit, um zu arbeiten. Darum mein Appell an alle Väter: Wenn es die Gesamtsituation erlaubt, habt den Mut, auch als Papi mehr Zeit im Alltag der Kinder zu übernehmen. Sei es in einem 50:50-Modell, 80-%-Pensum oder wie auch immer es in Ihre Situation passt. Die Beziehung zu den Kindern wird so viel intensiver und das kann einem niemand mehr nehmen.

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