Familienalltag
Hello Family Blogger Andreas

Ziel: Zero Waste – Tipps zur Abfallvermeidung im Familienalltag

Man kann es diese Tage überall hören, aber was ist Zero Waste eigentlich?

Die Begriffe «Zero Waste» und «No Waste» bezeichnen ein Konzept, bei dem Menschen versuchen, vollständig müllfrei zu leben. Das ist natürlich ein sehr ehrgeiziges Ziel, aber man kann der Umwelt zuliebe ja zumindest versuchen, unnötigen Abfall zu vermeiden, also nach einem «Low Waste»-Prinzip zu leben. Auch in meiner Familie ist es uns wichtig, dass wir im Alltag möglichst wenig Müll produzieren. Zum Beispiel indem wir in allen Taschen und Rucksäcken zusätzliche Beutel für Einkäufe dabeihaben und so auf immer neue Plastiksäcke verzichten können. Eine konsequente Abfallvermeidung ist nicht immer einfach, aber wir haben euch ein paar Low-Waste- bzw. Zero-Waste-Tipps zusammengestellt.

Schon beim Einkaufen Abfall vermeiden

Nebst dem, dass man wie wir genügend Säcke für seine Einkäufe immer dabeihaben kann, lässt sich auch mit weiteren Massnahmen beim Einkaufen Müll vermeiden. So zum Beispiel mit wiederverwendbaren Beuteln für Obst und Gemüse, die auch für Weggli oder offen verkaufte Nüsse gebraucht werden können. Leider gibt es bei uns in der unmittelbaren Umgebung keinen Unverpackt-Laden, aber wir achten darauf, Lebensmittel wenn möglich im Offenverkauf zu kaufen. Auch in Plastik eingeschweisstes Obst und Gemüse haben wir im Sinne der Abfallvermeidung von der Liste für den Familieneinkauf gestrichen.

Sich No Waste im Haushalt annähern

Frischhaltefolie ist eines der ersten Haushaltsprodukte gewesen, welches wir durch eine nachhaltige Zero-Waste-Alternative ersetzt haben. Nun haben wir nur noch Wachstücher im Einsatz. Diese haben wir aus Stoffresten und Bienenwachs selbst hergestellt. Auch lassen sich verschiedene Putzmittel ganz einfach selber herstellen, z. B. Abflussreiniger aus Natron und Essig. Das spart auch bereits wieder eine Flasche ein und ist ohnehin umweltfreundlicher. Bei unverzichtbaren chemischen Putzmitteln achten wir ausserdem darauf, dass wir Nachfüllpackungen kaufen, welche deutlich abfallärmer sind als neue Flaschen, was also immerhin dem Low-Waste-Gedanken entspricht, wenn sich der Abfall schon nicht ganz vermeiden lässt. Auch Backpapier ist etwas, auf das man im Sinne der Abfallvermeidung sehr einfach verzichten kann. Wenn man das Papier von verbrauchten Butter-Mödeli aufbewahrt und damit später eine Backform vor dem Backen einreibt, hat das denselben Effekt wie Backpapier. So hat es bereits meine Grossmutter gemacht, auch wenn sie es damals noch nicht Zero Waste, No Waste oder Low Waste nannte. 

Unterwegs auf Low Waste achten

Die bereits genannten Wachstücher ersetzen bei uns – zusammen mit verschiedenen Gefässen – gänzlich die «Chrüschelsäckli». Egal ob für die Schule, das Büro, eine Wanderung oder ein Picknick auf dem Spielplatz, wir packen alle Arten von Snacks in Wachstücher, wiederwendbare Papiersäckli und Tupperboxen – so schaffen wir es, beinahe müllfrei zu leben. 

Was wir in letzter Zeit auch öfters mitnehmen, sind Thermosbecher. In vielen Cafés ist es nämlich mittlerweile möglich, sich den Coffee to go in den eigenen Becher hineinfüllen zu lassen und dadurch Pappbecher als unnötigen Abfall zu vermeiden. Auch beim Take-Away-Essen gibt es diese Möglichkeit meist, und so habe ich im Geschäft immer ein entsprechendes Gefäss für das Zmittag im Schrank. Zum Teil erhält man sogar Rabatt, wenn man sein eigenes Geschirr in ein Restaurant mitbringt und zur Abfallvermeidung beiträgt. 

Bei der Körperpflege kann man Zero Waste erreichen

In Sachen Körperpflege lässt sich sehr gut Abfall vermeiden und sogar gänzlich müllfrei leben. Grundsätzlich reicht für die Körperreinigung ein Stück Seife. Die Besinnung darauf merkt man nicht nur im Abfallsack, sondern auch im Portemonnaie, denn Seifenblöcke sind um einiges günstiger als Flüssigseife, Duschmittel oder Shampoo – und auch ergiebiger. Schön für das Familienbudget!

Auch mit Waschlappen statt Watte und mit waschbaren (und damit wiederverwendbaren) Kosmetikpads lässt sich Abfall und über die Zeit auch Geld sparen.  

Ausserdem setzt meine Frau bei der Monatshygiene seit einigen Jahren auf Menstruationstassen. Somit sind wir im Bereich Körperpflege definitiv 100 % abfallfrei – das Ziel «No Waste» haben wir hier tatsächlich erreicht.

Auch Abfallvermeidung im Büro anstreben

Seit wir am Briefkasten des Büros einen «Stopp – keine Werbung»-Kleber angebracht haben, hat sich unser Papierabfall stark reduziert. Auch beim Drucken lässt sich mit der «Think before you print»-Regel einiges an Abfall vermeiden (nicht nur in Bezug auf Papier, sondern auch auf Toner bzw. Druckerpatronen). Wann immer möglich stellen wir auf E-Rechnung um und erhalten auch Bankbelege nur noch elektronisch. Wenn wir dann doch einmal Papierabfall haben, nutzen wir die unbedruckte Rückseite eines Blattes oder ein leeres Couvert noch als Notizzettel und schenken ihm somit ein zweites Leben. 

Ihr seht, es gibt viele Arten, wie Abfall vermieden werden kann, am besten fängt man einfach einmal in einem Bereich an. Wir als Familie werden nie ganz abfallfrei sein, aber komplett müllfrei zu leben, ist auch nicht unser Ziel. Statt Zero Waste geht es uns eher um Low Waste und bewussten Konsum. Wir sind zur Einsicht gekommen, dass wir mit unserem eigenen Handeln die Welt ein kleines bisschen besser machen können. 

Und zum Schluss noch ein Tipp: Wenn Zero Waste schon nicht ganz erreichbar ist, sollte man wenigstens so viel Abfall wie möglich recyceln. Papier, PET, Konservendosen, Biomüll, Plastik, Altkleider etc. werden bei uns daheim getrennt entsorgt, sodass wirklich nur das im Restmüll landet, was nicht mehr verwendet werden kann. Übrigens ist das auch eine gute Gelegenheit, den Kleinen ihr erstes Kinder-Ämtli zu übertragen. Und wenn sie älter werden, kann man ihnen für das Wegbringen von Pfandverpackungen eine Prämie auf ihr Sackgeld geben.

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