Ferien und Freizeit
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Velofahren mit Kindern – bequem, aber tückenhaft

Für uns ist Velofahren Familienzeit. Wir geniessen es, mit den Kindern am Wochenende kleine Touren zu machen und auch mal auf Auto oder ÖV zu verzichten. Aber wie kriegt man die Kleinen zum Velofahren, und wie geht man mit den Gefahren um? Ich erzähle euch von meinen Erfahrungen:

Da ich mich bis zum Kindergartenalter mit einem klobigen Dreirad abgemüht habe, musste ich mir mit sieben Jahren und unter grossem Einsatz meiner Eltern das Gleichgewicht fürs Velofahren aneignen. Da hatten es unsere Kinder viel einfacher: Sie schulten bereits im zarten Alter von zwei Jahren mit Trottinett und Laufrad das Gleichgewicht sowie die Koordination. So gelang der Umstieg aufs Velo bereits mit vier Jahren. Dabei waren das Anfahren und Trampen die grössten Herausforderungen. Also liessen wir sie auf einem leicht abschüssigen Strässchen fahren, sodass sie sich langsam an das Trampen gewöhnten. Dass es so schnell klappt, hat uns sehr überrascht. Als es soweit war und sie losfuhren, waren wir wohl die stolzesten Eltern der Welt. Ein magischer Moment!

So kamen wir zwar im Alltag rasch in einem gewissen Tempo voran, die gewonnene Mobilität birgt aber auch Gefahren, die nicht unterschätzt werden dürfen:

Sobald unsere Kinder auf einen fahrbaren Untersatz steigen, gilt bei uns Helmpflicht. Auch dass bei Dunkelheit Licht ans Velo oder Trottinett gehört, ist selbstverständlich. Für längere Strecken tragen wir zusätzlich eine reflektierende Weste. Eine Hupe oder Glocke bringt uns sicher an Fussgängern vorbei. 

Schwieriger ist es jedoch, die Kinder vor den lauernden Gefahren im Verkehr zu schützen. Kinder bis ca. zehn Jahre können gemäss Experten ihr eigenes und das Tempo anderer nicht richtig einschätzen, was immer wieder zu folgenschweren Unfällen führt. Die Kinder dahingehend zu sensibilisieren, bleibt eine ständige Herausforderung. Dies erlebten wir bereits, als unsere Kinder mit dem Trottinett bzw. Laufrad auf dem Trottoir fuhren: Dass sie nicht zu schnell unterwegs sind, war ein Dauerthema. Wir trichterten Ihnen ein, dass sie vor Ausfahrten abbremsen oder besser anhalten, nicht in vollem Tempo auf Zebrastreifen zurasen und dass sie absteigen und schieben, wenn sie eine Strasse überqueren.

Problematisch ist, dass die Kinder das Gefühl haben, sie beherrschen ihr Fahrrad, sobald sie fahren können. Dabei ist dies erst der Anfang: Schalten, die Umgebung im Auge behalten, während man weiter geradeaus fährt, Linksabbiegen ... all diese Dinge müssen sie lernen, bevor es auf die Strasse geht. Solche Fahrmanöver lassen sich auf dem Pausenplatz, im Verkehrsgarten oder auf ruhigen Quartierstrassen üben. Die mittlerweile weit verbreiteten Bikeparks bieten die Möglichkeit, Geschicklichkeit und Lenkfähigkeit zu fördern.

Inzwischen fahre ich mit meinem siebenjährigen Sohn im Dorf auf Quartierstrassen. Wenn wir an eine grössere Strasse ohne Velostreifen kommen, fährt er auf dem Trottoir, auch wenn dies nicht erlaubt ist – da geht mir die Sicherheit vor.

Trotz aller Gefahren: Velofahren mit Kindern macht Spass. Es muss einem als Eltern einfach bewusst sein, dass es ein langer Weg ist, bis die Kinder mit ihren Velos wirklich verkehrstauglich sind. Sie soweit zu bringen, ist unsere Aufgabe.

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