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Hello Family Bloggerin Nadja

Meditation mit Kindern

Die meisten Kinder haben es nicht so mit lange stillsitzen. Und sie quasseln gern. Und wollen dies. Und dann das. Die Welt prasselt ungefiltert auf sie rein. Und das macht sie zeitweilig etwas ruhelos. Und wild. Aussen wie innen.

Das ist natürlich schön. Wild und frei und fröhlich. So soll ein Kind ja sein. Doch auch Kinder unterliegen bereits manchmal diesem uns bekannten Gedankenstrom, sie machen sich Sorgen, haben Ängste, machen sich Gedanken über Erwartungen und Meinungen anderer. Manche spüren bereits einen gewissen schulischen Druck. Sie werden innerlich unruhig.

Das Leben ist kein Ponyhof. Auch manchmal oder sogar oft für Kinder nicht. Aber Meditation und Achtsamkeitsübungen können schon Kindern helfen, die Gedanken zu ordnen und ihren Monkey Mind zu zähmen – so nennt man das Gedankenkarussell im Buddhismus. Mit diesem Bild kann ein Kind sich den Gedankenstrom auch gut selbst begreiflich machen: ein wildes Äffchen, das im Kopf rumturnt. Zähmen man es, kehrt Ruhe ein. Dank Meditation mit Kindern lernen diese mit der Zeit, auf diese Ruhe gezielt zuzugreifen, auch dann, wenn die Welt um sie herum gerade Kopf steht. Und das tut sie manchmal. Auch und gerade für Kinder.

Mit Meditation Kindern die Anspannung nehmen

Meditation unterstützt Kinder dabei, in schwierigen Situationen positiv und ruhig zu bleiben. Wer regelmässig meditiert, kann dieses Gefühl der Ruhe in den Alltag mitnehmen. Meditation hilft – Kindern ebenso wie Erwachsenen – dabei, mit Stress, aber auch mit Angst- oder Schlafstörungen besser umgehen zu können. Gerade Meditation zum Einschlafen kann für Kinder einen sehr positiven Effekt haben. Die Kleinen sind durch einen früheren und ruhigeren Schlaf am nächsten Tag ausgeruhter, geraten schon deshalb nicht so schnell in zusätzlichen Stress und haben dadurch die beste Grundlage für einen innerlich ausgeglichenen Tag.

Auch helfen Meditation und Achtsamkeitsübungen Kindern dabei, ihre Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Es besteht überdies ein Zusammenhang zwischen häufiger Meditation und der Fähigkeit, Glücksgefühle zu empfinden. Und das sind schliesslich alles Dinge, die wir uns ganz besonders für unsere Kinder wünschen: dass sie ihr Leben mit Gelassenheit meistern, besonnen und entspannt sind, dass sie positiv denken, genügend Kraft für nötige Veränderungen aufbringen und glücklich sind.

Meditationstechniken und Achtsamkeitsübungen für Kinder

Es gibt verschiedene Techniken für die Meditation mit Kindern, in ihrem Prinzip ähneln sie sich aber: Wir konzentrieren uns während der Meditation auf eine Sache und indem wir das tun, indem unsere Gedanken auf etwas Bestimmtes fokussiert werden, ruht der Gedankenstrom. Nicht immer auf Anhieb, ja, aber er wird allmählich immer ruhiger werden. So lernen wir – Schritt für Schritt – unseren Monkey Mind zu zähmen.

Oft ist es der Atem, auf den man sich bei einer Meditation konzentrieren soll. Das bewusste Atmen hilft Kindern bei der Meditation nicht nur dabei, sich auf den Atemrhythmus zu konzentrieren, es beruhigt zugleich auch Geist und Körper. Die Gedanken, die Kindern während einer Meditation in den Sinn kommen, werden sie früher oder später nur noch kurz zur Kenntnis nehmen können, bevor sie sie dann wie eine Wolke einfach weiterziehen lassen. Mit der Zeit werden es dann immer weniger Gedanken sein, die überhaupt auftauchen. 

Anleitung zur Meditation mit Kindern

Wer eine Meditation mit seinen Kindern ausprobieren möchte oder eine regelmässige Meditation für Jugendliche etablieren will, kann wie folgt vorgehen:

  • Eine kurze Einführung geben: Dem Kind erklären, was Sie gemeinsam probieren werden und inwiefern eine Meditation für das Kind und Sie selbst gut ist.
  • Den Raum abdunkeln. Vielleicht eine Kerze anzünden.
  • Es dem Kind bequem machen. Mit Decken und Kissen. Es soll gemütlich sitzen oder liegen. Sorgen Sie für eine ruhige, wohlige und warme Atmosphäre.
  • Leise Meditationsmusik kann Kindern und Erwachsenen beim Entspannen helfen.
  • Leiten Sie die Meditation mit ruhiger Stimme ganz langsam an. Machen Sie immer wieder Pausen zwischen den einzelnen Achtsamkeitsübungen, damit Ihr Kind alles in Ruhe umsetzen kann.
  • Orientieren Sie sich an Sätzen wie diesen: Konzentriere dich auf deinen Atem. Spüre, wie die Atemluft durch den Körper strömt. Wie sich die Bauchdecke hebt. Spüre, wie sich die Nasenlöcher anfühlen. Wie sich die Luft beim Einatmen in den Nasenlöchern kühl anfühlt. Und warm beim Ausatmen.
  • Atmen Sie eine Weile bewusst mit dem Kind und nehmen Sie dann gemeinsam Ihre Körper wahr.
  • So könnten Sie weitersprechen: Wie fühlt sich dein Gesicht an? Die Augen? Dein Hals? Spüre deine Schultern. Versuche, sie mit jedem Ausatmen etwas mehr zu entspannen. Spüre deine Wirbelsäule. Dein Gesäss. Wie fühlt es sich an, wo du sitzt oder liegst? Was spürst du?
  • Machen Sie einen Bodyscan. Lassen Sie das Kind bei der Meditation jeden Atemzug durch den ganzen Körper spüren. Als könnte es den ganzen Körper mit seinem Atem füllen. Stück für Stück. Jeder Körperteil soll den Atem erspüren. Bis hin zu den Zehen.
  • Kehren Sie immer wieder zum Atem zurück. Wie Sie gemeinsam ein- und ausatmen. Ganz langsam. Und mit jeder Ausatmung entspannt sich der Körper ein kleines Stück mehr.
  • Führen Sie am Ende der Meditation das Kind wieder zurück in den Raum. Es kann nun die Augen öffnen und den Raum wahrnehmen und ganz in Ruhe wieder ankommen.

Meditation ist auch zum Einschlafen für Kinder gut

Eine solche Meditation eignet sich auch als Einschlafmeditation für Kinder. Sie fährt den Geist herunter und die Gedanken hören auf zu kreisen. Dank der Meditation kommen Jugendliche und Kinder wunderbar zur Ruhe. Sie können eine solche Einschlafmeditation für Ihr Kind als festes Ritual in den Alltag einfliessen lassen

Auch Gedankenreisen haben eine grosse Wirkung bei Kindern: wenn sie sich schöne Dinge vorstellen, etwa einen Wasserfall, wie sie umgeben sind von wunderschönen Pflanzen und Blüten, wie sie barfuss über eine schöne, saftige Wiese laufen, wie gut sich das anfühlt. Auch Tiere können darin vorkommen, etwa bei einem vorgestellten Waldspaziergang. Das Kind kann bei der Meditation (zum Beispiel zum Einschlafen) versuchen, die positiven Empfindungen zu verspüren, die ein glückliches Tier in einer schönen Umgebung wie einem malerischen Bauernhof verspürt. 

Machen Sie sich im Vorfeld einfach ein paar Gedanken zu passenden Meditations- und Achtsamkeitsübungen für Ihr Kind. Überlegen Sie sich, was zu Ihrem Kind gut passt, an was es gut anknüpfen kann: an welche Umgebung, welches Tier, welche Eigenschaften. Im Internet finden Sie viele weitere Inputs und Anleitungen zur Meditation mit Kindern. 

Achtsamkeitsübungen für Kinder helfen im Alltag

Auch einzelne Achtsamkeitsübungen können Kinder im Alltag anwenden. Ihr Kind kann zwischendurch versuchen, ganz bewusst Dinge zu riechen, zu fühlen oder anzuschauen, und mit Ihnen über seine Erfahrungen und Eindrücke zu sprechen. 

Wenn Kinder oder Jugendliche das Meditieren früh lernen, profitieren sie ein Leben lang davon.

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