Hello Family Bloggerin Deborah

So sanft – so wirkungsvoll

Osteopathie hilft nicht nur den Grossen. Die Behandlungsmethode kann auch bei Babys und Kindern Wunder wirken – egal ob bei Bauchschmerzen, Verspannungen oder Zähneknirschen. Autorin Deborah berichtet von ihren Erfahrungen mit der Kinderosteopathie.

Ich gebe zu, bevor ich schwanger wurde, hatte ich mit der Alternativmedizin nicht viel am Hut. Nicht, dass ich sie aus Prinzip abgelehnt hätte. Nein, mir fehlte eher die Musse, mich damit auseinanderzusetzen. Als in der Schwangerschaft jedoch ein Grossteil der schulmedizinischen Alternativen gegen meine schrecklichen Rückenschmerzen wegfielen, liess ich mich schnell auf Experimente ein. Ich versuchte Craniosacral-Therapie, ganz nach dem Motto «Nützt nichts, schadets nichts». Und ganz ehrlich? Ich war verblüfft, wie gut mein Körper auf die sanfte Behandlungsmethode reagierte.

Auch mit der Kinderosteopathie machten wir sehr schnell erste Erfahrungen. Bereits die Hebamme im Spital legte uns nach der Geburt unserer Tochter ans Herzen, mit ihr einen Kinderosteopathen aufzusuchen. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt praktisch nichts über Osteopathie für Babys. Aber ich war verzweifelt. Denn ich hatte ein Neugeborenes im Arm, das ich nicht stillen konnte. Die Osteopathin sollte es so schnell wie möglich richten. Stellte sich heraus, dass das «so schnell wie möglich» gar nicht so einfach war. Denn gute Kinderosteopathen sind oft sehr ausgebucht.

Dann, rund zwei Wochen nach der Geburt, war es endlich so weit. Ich durfte meine Tochter der Kinderosteopathin vorstellen. Eigentlich hatte ich an einen abgedunkelten Raum mit Duftkerzen und Räucherstäben gedacht. Aber die Praxis war das komplette Gegenteil: In der hellen Praxis arbeitete die Osteopathie mit der Physiotherapie Hand in Hand. Wir fühlten uns beide von Anfang an sehr wohl und gut betreut.

Nach einer sorgfältigen Anamnese – bei der nicht nur die Art der Geburt, sondern die gesamte Schwangerschaft betrachtet wurde, war es so weit. Ich durfte mein kleines Baby auf das Kissen legen. Sie schlief. Und das würde sie praktisch auch während jeder weiteren Sitzung tun. Ganz sanft tastete die Osteopathin meine Tochter ab. Schaute, wo Spannungen, Verspannungen und Asymmetrien bestanden. Und begann diese mit ganz langsamen behutsamen Bewegungen zu lösen. Bereits nach der ersten Sitzung waren die Spannungen am Kiefer so gelöst, dass ich meine Tochter stillen konnte. Da die Geburt ihr aber einiges abverlangt hatte und sie in der Bewegung ihres Kopfes stark eingeschränkt war, sollten noch zahlreiche weitere Sitzungen folgen. Die Zusatzversicherung der Krankenkasse übernahm übrigens einen Grossteil der Kosten.

Nach Ende der letzten Sitzung blieb noch etwas Zeit für mich übrig: Die Osteopathin bot an, mich einmal so richtig durchzuknacksen. Komplett verspannt von fünf Monaten Baby tragen nahm ich dankend an. Ich wurde gebeugt, gestreckt, gedrückt. Und fühlte mich nach zehn Minuten einfach wunderbar.

Osteopathie kann gegen alle möglichen Leiden von Babys und Kindern helfen. Neben Stillproblemen und Schiefhals machten wir auch gute Erfahrungen mit Osteopathie bei Bauchschmerzen und Zähneknirschen. Letzteres übrigens beim Kleinkind und nicht mehr beim Baby. Auch bei generellen Anspannungen etwa durch eine schwere Geburt oder einen Kaiserschnitt oder bei Reflux kann Osteopathie helfen. Mit Betonung auf: kann. Gewisse Kinder reagieren sehr gut und schnell darauf, andere eher weniger oder brauchen etwas länger. Ich kann aber allen Eltern, die auf der Suche nach einer alternativen und sanften Behandlungsmethode für ihre Kinder sind, sehr empfehlen, Osteopathie auszuprobieren.

Weitere Blogberichte von Deborah

Werbung