Familienalltag
Hello Family Blogger Andreas

2 Jahre Hausmann – Rück- & Ausblick

Innerhalb der letzten zwei Jahren ist das Abenteuer Rollenwechsel zur Selbstverständlichkeit für unsere Kinder und unser Umfeld geworden. Heute dreht es sich nicht mehr um das «Warum?» und «Wie?», vielmehr werde ich von anderen Müttern als ganz «normaler» Sparring-Partner wahrgenommen.

Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit. Dabei ist es erst zwei Jahren her, seit ich Schreibtisch und Computer gegen Küche und Staubsauger getauscht habe. Und mittlerweile habe ich Routine darin. Kochen, putzen, kranke Kinder pflegen, noch kurz in die Bibliothek düsen, über die zum Wetter passende Kleider diskutieren – mich bringt das alles nicht mehr so schnell aus der Ruhe. Fürs Putzen werde ich schon lange nicht mehr gelobt. Eher werde ich gefragt, wann ich das denn mal wieder vorhabe.

Mein Alltag ist getaktet von Stundenplänen, Teilzeitstelle und Freizeitaktivitäten. Dazwischen klingeln die Freunde meiner Kinder, die Kinder brauchen gerade in diesem Moment unbedingt irgendetwas und der Kühlschrank sollte auch mal wieder gefüllt werden. Langeweile kenne ich nicht. Einen Moment für mich leider auch nicht wirklich. Auch wenn die Kinder behaupten, dass ich ja jeden Morgen frei hätte, wenn sie in der Schule bzw. im Kindergarten sind.

Meine Frau und ich fühlen uns wohl in unseren Rollen. Ja, wir sind definitiv angekommen. Das zweijährige Jubiläum haben wir zum Anlass genommen und unsere beiden Kinder unabhängig voneinander nach ihrer Meinung gefragt:

Wie bereits vor einem Jahr war ihre erste Reaktion, dass ich gut koche. Früchtewähe und Ofengemüse sind, neben Pasta, die absoluten Favoriten und stehen jede Woche mindestens einmal auf dem Speiseplan. Das Kochen war von Anfang an ein grosses Thema im Zusammenhang mit dem Rollenwechsel: «Kannst du denn überhaupt kochen?», «Wie klappt’s in der Küche?», «Aha, dann gibt’s jetzt jeden Tag Spaghetti?» Mit solchen Fragen wurde ich über die letzten zwei Jahre mehr als einmal konfrontiert. Heute kann ich sagen, dass meine Kochkünste bei meinen Kindern und auch bei ihren Freunden unbestritten sind.

Im Allgemeinen sind die Kinder ebenfalls zufrieden mit der Situation, haben aber beide dieselben zwei Wünsche angebracht:

  1. Sie wünschen sich, dass ich mir mehr Zeit fürs gemeinsame Spielen mit ihnen nehme. Das hat mich sehr überrascht, da sie im Moment stark gegen aussen orientiert sind und viel Zeit mit ihren Freunden verbringen. Aber anscheinend ist ihnen das trotzdem sehr wichtig.
  2. Vor allem unsere sechsjährige Tochter hat vermehrt Mühe, dass meine Frau die ganze Woche auswärts arbeitet. «Mami sehe ich nur noch kurz am Morgen und am Abend», sagte sie bestimmt. Wenn meine Frau abends erst heimkommt, wenn die Kinder bereits schlafen, oder am Wochenende mit Freunden etwas unternimmt, nimmt sie das sehr persönlich. Beide Kinder haben klar den Wunsch geäussert, dass Mami wieder mehr zu Hause sein soll. Nicht am Morgen länger oder am Abend früher, sondern wirklich mindestens einen ganzen zusätzlichen Tag.

Beide Wünsche sind aus unserer Sicht wichtige Signale, für welche wir eine Lösung finden möchten. Denn auch unser heutiges Familienmodell ist nicht in Stein gemeisselt. Wir sind gespannt, ob die Entwicklungen in den nächsten Monaten die Routine wieder durchbrechen werden. Wir sind und bleiben flexibel.

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