Familienalltag
Hello Family Bloggerin Deborah

Beruf und Familie – ist das machbar?

Kaum war ich schwanger, fragten mich die Leute, wie ich es denn mit Beruf und Familie handhaben würde. Ob ich denn überhaupt weiterarbeiten wolle? Und wenn ja, zu wieviel Prozent? Und wer sich in dieser Zeit denn um das Kind kümmere?

Alles kam anders als geplant

Die Vereinbarung von Beruf und Familie ist keine leichte Aufgabe.

Am Anfang gab ich brav Auskunft. Ja, ich wollte unbedingt weiterhin berufstätig sein. Am liebsten zu 80 Prozent. Auch der Papa werde auf 80 Prozent reduzieren. Weil ich am Wochenende arbeiten würde, ginge das Kind einen Tag in die Kita, an den anderen würde es von seiner Grossmutter betreut. Bla bla bla.

Und dann kamen die Nachfragen. Die Kommentare. Die Kleine war noch nicht mal auf der Welt, schon hatte ich den Eindruck, mich für meine Entscheidung rechtfertigen zu müssen. Was mich am meisten irritierte: Niemand fragte den Papa, wie er es denn zu handhaben gedenke.

Genervt antwortete ich irgendwann auf die Frage nach Beruf und Familie: «Wir werden schauen. Das weiss man ja eh erst, wenn das Kind auf der Welt ist.» Und es kam tatsächlich alles anders als geplant.

Nach einer längeren Babypause als geplant arbeitete ich weniger und der Papa mehr als geplant. Für mich stimmt es so. Der Papa würde gerne weniger arbeiten und dafür mehr Zeit mit seiner Tochter verbringen.

Beruf und Kind – es ist machbar

Dass ich meinen Beruf aufgebe, stand für mich nie zur Debatte. Obwohl es stets ein Balance-Akt ist, Teilzeit-Arbeit und Mutterschaft unter einen Hut zu bringen. Dreimal pro Woche pendle ich um die zweieinhalb Stunden. Ich verlasse das Haus morgens um 07:15 und bin um 18:45 Uhr wieder zu Hause. Eine Mittagspause habe ich keine gemacht, Einkaufen war ich noch nicht.

Alle müssen zusammenspannen

Ohne den Papa könnte ich den Beruf als Redakteurin nicht ausüben. Er hat das Glück, in der Stadt Zürich zu arbeiten. Er weckt unsere Tochter, zieht sie an und bringt sie in die Kita. Er ist es auch, der sie abends abholt und auf dem Weg nach Hause noch schnell die Einkäufe erledigt. Dafür bin ich ihm unendlich dankbar.

Der Job bringt Abwechslung in den Mama-Alltag

Trotzdem ist es anstrengend. Manchmal denke ich, dass alles einfacher wäre, wenn ich einfach zu Hause bleiben würde. Schliesslich entscheiden sich in der Schweiz immer noch sehr viele Frauen dafür, ihren Beruf aufzugeben, sobald sie Mutter werden. Aber ein Leben ohne meinen Beruf kann ich mir zurzeit nicht vorstellen. Ich brauche die intellektuelle Herausforderung und die Gespräche unter Gleichaltrigen. Und ich muss zugeben, dass mich ein Leben als ausschliessliche Vollzeitmutter zum Wahnsinn treiben würde. Versteht mich nicht falsch, ich bin liebend gerne Mama! Aber ich bewundere all die Frauen, die den ganzen Haushalt alleine bewerkstelligen.

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