
Eigentlich hätten wir ja ein Schulsystem, das unseren Kindern viele Möglichkeiten bietet. Wer eine Gymiprüfung nicht schafft oder im jungen Alter noch keine Lust hat, da anzutreten, in den Hauptfächern Mühe oder gerade keinen so guten Lauf hat, müsste sich darüber nicht den Kopf zerbrechen. Man kann alles auch noch später nachholen. Über Umwege lassen sich alle Ziele in gemächlicherem Tempo verfolgen. Doch da die Alternativen vielfältig sind, erzeugt dieses Qual-der-Wahl-Prinzip auch wieder Druck. Denn man muss sich entscheiden. Und am besten für das Richtige. Oder vielleicht doch etwas ganz anderes? Was, wenn man eine falsche Entscheidung trifft?
Auch kommt es im Schulalltag immer wieder vor, dass Prüfungen direkt nach den Ferien oder an einem Montag angesetzt werden. Dabei frage ich mich immer, ob die Lehrerinnen und Lehrer Wochenendarbeit bei sich selbst auch nicht scheuen oder ob das schlechte Planung ist. Und dann gibt es Wochen, wo eine Prüfung die nächste jagt und die Kinder augenrollend alles Wissen in ihr Kurzzeitgedächtnis einprügeln, um irgendwie durchzukommen. Da bleibt nur gute Planung. Und frühzeitig mit dem Lernen anfangen.
Ein Rätsel ist mir, warum, obwohl man dank aufklärender Studien sehr gut weiss, wie der Schlafrhythmus Jugendlicher aussieht und wie wichtig Schlaf wäre, Schülerinnen und Schüler ständig zur Frühschicht antraben müssen (anstatt dass sie einfach ein bis zwei Stunden länger in der Schule bleiben). Auch Schlafmangel trägt zum Druck bei.
Und da sind auch noch die Erwartungen der Eltern.
Woher der Druck auch kommt, die Folgen bleiben spürbar: depressive Verstimmungen, innere Unruhe, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen. Die Energie sinkt. Die Motivation auch. Effizienz und Produktivität lassen nach. Ein Gefühl von Hilflosigkeit setzt ein. Die Stimmung ist gereizter. Das Immunsystem schwächer.
Alles Dinge, die wir unseren Kindern nicht wünschen.
Und klar: Schule und Ausbildung sind wichtig. Alles etwas entspannter zu sehen, ist nicht so einfach. Gelassener werden ist fast unmöglich. Wir sind, wie wir sind. Und die Anforderungen sind es ebenso.
Doch sind es meist unsere Gedanken, die uns das Leben schwer machen. Die Negativspiralen, in die wir uns werfen. Die Sätze, die wir uns sagen: Ich schaffe das nicht. Es ist zu viel. Solche Gedanken machen alles viel schlimmer, als es ist. Und vor allem: Sie sind nicht wahr.
Gegen Druck und Stress bei unseren Kindern in der Schule, aber auch bei uns selbst, habe ich ganz gute Erfahrungen mit verschiedenen Methoden gemacht. Es sind Methoden, die auch Erwachsene anwenden, und Kindern ebenfalls helfen können. Idealerweise sind wir und auch unsere Kinder stets präventiv und stark unterwegs, indem wir Untenstehendes bereits im Alltag eingeplant haben. Doch auch in Momenten, an denen die eigenen Grenzen bereits überschritten wurden, kann Folgendes helfen: