Hello Family Bloggerin Nadja

So unterstützen Sie Ihr Kind bei der Suche nach einer Lehrstelle

Wer einen Beruf erlernen möchte, muss sich bereits früh entscheiden. Die Lehrstellensuche ist nicht nur in der Schweiz jedes Jahr eine wichtige Aufgabe, die oft die ganze Familie beansprucht. Und sie ist nicht zu unterschätzen. Wie unterstützen wir unser beruflich flügge gewordenes Kind am besten?

Wo können Sie und Ihre Kinder sich informieren?

Die Schulen machen das ja eigentlich schon recht gut: etwa mit dem Besuch von Berufsmessen und dem Schulfach Berufswahl. Idealerweise weiss das Kind schon von klein auf, was es mal werden möchte, und erhält hier die Möglichkeit, seinen Werdegang mit all den dort erhaltenen Informationen schon mal vorsichtig zu planen. Doch die Wenigsten wissen bereits früh, auf welches berufliche Standbein sie sich die nächsten Jahre stützen möchten, und so prasselt bei der Suche nach einer Lehrstelle erst mal ein buntes Knäuel an möglichen Berufen auf die Kinder ein.

Auch im Internet gibt es tolle Seiten mit vielen informativen Videos, etwa die Berufswelt von SRF school. Hier berichten Lernende von ihrer Lehre, zeigen Vor- und Nachteile auf, führen durch den Betrieb, zeigen, was sie lernen und was von ihnen verlangt wird und erläutern, wie der Lehralltag so aussieht. Da kann man sich gut ein paar Tage durchklicken. Eltern können das Kind dabei begleiten, ihm die richtigen Fragen stellen und so herausfinden, ob das Angepeilte wirklich etwas sein könnte, worauf der Nachwuchs aufbauen kann.

Berufsberatung und Schnuppertage: ideal zum Kennenlernen

Und das klingt auch alles idyllisch und nett, wie die Familie so zusammensitzt vor dampfenden Teetassen und in Ruhe die beruflichen Möglichkeiten und Perspektiven des Kindes durchklickt und bespricht. Super, wenn’s so läuft. Die Realität sieht vermutlich aber eher so aus: Das Kind ist 15 oder 16 und hat irgendwie so gar keinen grossen Bock, sich stundenlang mit etwas auseinanderzusetzen, das noch in weiter Ferne liegt. Und was Eltern sagen, wird sowieso erst mal mit Augenrollen und einem «pfff» kommentiert.

Aber das macht nichts. Es gibt auch externe Stellen, die Hilfe bei der Lehrstellensuche bieten. Die klassische Berufsberatung zum Beispiel. Zudem gibt es auf Berufswahlportalen Checklisten, um herauszufinden, ob die Wahl die richtige sein könnte und sie sich mit den eigenen Fähigkeiten deckt.

Schliesslich können die Kinder während der Suche nach einer Lehrstelle auch Schnuppertage absolvieren, was eine gute Sache ist. Nur leider ist dies viel komplizierter geworden als noch zu meiner Zeit, wo man einfach schnell anrufen und fragen konnte, ob man schnuppern kommen dürfe. Heute verlangt in der Regel schon ein Schnupperbesuch ein Bewerbungsverfahren. Hat man es dann geschafft und darf 1–2 Tage den Betrieb besichtigen und hat es dem Kind gefallen, kann es sich später ganz klassisch für die Lehrstelle bewerben.

Wo findet Ihr Kind eine Lehrstelle?

Ausgeschriebene Lehrstellen der Schweiz gibt es zum Beispiel beim jobchannel-Netzwerk. Oder man sucht sich die Betriebe gezielt aus und schaut auf der Website bei den Jobofferten nach, ob Lehrstellen ausgeschrieben sind. Häufig kann man auch direkt auf den Firmenseiten die eigene Bewerbung hochladen oder sich einfach initiativ bewerben.

Häufig folgt dem Bewerbungsschreiben erst mal ein Schnupperbesuch. Hat das Kind den Betrieb überzeugt, kann es später auch noch ein Assessmentverfahren und Bewerbungsgespräch geben. Oder umgekehrt: erst das Gespräch und dann das Assessment. Ich verliere da manchmal fast etwas den Überblick.

Stressige Zeit für Kinder und Jugendliche

Die Jugendlichen gehen während der Bewerbungsphase in der Regel noch in die Schule und fehlen in der Zeit wiederholt, zumindest, wenn sie sich auf mehrere Stellen bewerben und das Glück haben, zu verschiedenen Gesprächen eingeladen zu werden. Und während sie fehlen, verpassen sie auch Lernstoff und Prüfungen, die sie dann im zugetakteten Berufswahlfahrplan noch irgendwann nachholen müssen.

Lebt das Kind im Kanton Zürich und hat es den Wunsch, es in der 3. Sek noch mit dem Gymnasium zu probieren, muss es ausserdem eine zusätzliche Prüfung absolvieren. Den Stoff dafür lernt man nicht im Unterricht, sondern muss ihn sich in speziellen zusätzlichen (und manchmal sehr teuren) Gymiprüfungskursen separat aneignen. Also muss das Kind auch dafür noch lernen, nebst dem Nach- und Aufholen des Verpassten und den langwierigen Aufnahmeverfahren für Lernende. Wenn das Kind noch ein intensives Hobby betreibt, darf es sich hier erstmals ausgiebig mit dem Thema Work-Life-Balance beschäftigen.

Die beste Unterstützung bei der Lehrstellensuche: durchatmen und begleiten

Wie können wir unsere Kinder also bestmöglich bei der Suche nach einer Lehrstelle unterstützen? Am besten wissen wir das alles vorher, stellen uns auf eine intensive Zeit ein und atmen tief durch. Dann sind wir da, stellen Fragen, zeigen Portale und begleiten das Kind bei der Berufswahl. Und wir hoffen einfach, dass das Kind bald weiss, was es will – das macht es für alle ein bisschen einfacher.

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