Hello Family Bloggerin Nadja

Gutes Benehmen bei Kindern

Ein sehr heikles Thema! Denn natürlich sind die eigenen Kinder immer ausserordentlich gut erzogen. Und wehe, jemand behauptet etwas Anderes.

Die Wahrnehmung von gutem Benehmen ist allerdings genauso individuell, wie die jeweiligen Werteskalen auseinanderklaffen. Alle setzen andere Prioritäten. Allerdings sollten so ab etwa fünf bis sechs Jahren gewisse Basics einigermassen sitzen. Darauf achte ich bei meinen Kindern sehr. Denn schlechtes und unhöfliches Benehmen ärgert mich. Bei Erwachsenen UND bei Kindern. 

Wenn wir dem Kind gutes Benehmen beibringen, dann stehen wir vor Oma, Tanten & Co. zwar supergut da, machen dies aber vor allem dem Kind zuliebe. Wer sich gut zu benehmen und angemessen auszudrücken weiss, wird es später im Leben einfacher haben. Möchten wir, dass man später dem eigenen Kind mit Freundlichkeit, Rücksicht, Respekt und Hilfsbereitschaft begegnet, müssen wir diese Eigenschaften dem Kind beibringen. Sie müssen die gesellschaftlichen Regeln erst lernen. Und dies liegt in unserer Pflicht. 

Fünf Basics

  • Die Zauberwörter sagen. «Danke» und «Bitte» darf man schon früh erwarten. Sind ja auch einfach aussprechbare Wörter. Sie müssen nur noch mit den richtigen Situationen verbunden werden. 
  • Grüssen und Verabschieden. Das können Kinder schon früh. Knuddeln und Küssen muss das Kind hingegen nicht, wenn es nicht will. Gibt es aber noch die Hand und schaut dem Gegenüber in die Augen: wunderbar!
  • Respekt. Als ich noch Kind war, hatte ich automatisch Respekt vor Erwachsenen. Auch duzten wir die Eltern unserer Freunde nicht. Ob das gut oder schlecht ist, darüber lässt sich streiten. Dass man grundsätzlich aber jedem Menschen mit Respekt begegnet, hingegen nicht. 
  • Tischmanieren. Wenn wir hier bei den Basics bleiben möchten, dann empfiehlt es sich in einem ersten Schritt, dass das Kind so isst, dass es niemandem am Tisch den Appetit verdirbt. Die Feinheiten kann man im Anschluss üben. 
  • Grundhöflichkeit und Rücksichtnahme. Für Kinder ist es noch schwierig zu unterscheiden, was man direkt sagen kann und wo man besser schweigt. Das sind ein längerer Prozess und eine Tugend, die manch Erwachsener noch nicht beherrscht. Höflichkeit ist nicht gleich Heuchelei. Höflich ist, wer den Anderen wahrnimmt, Rücksicht nimmt und dem Anderen nicht weh tut. Und was weh tun könnte, begreift ein Kind schon bald. Auch die Kunst des Entschuldigens gehört in diese Kategorie. 

Fünf Strategien

  • Sinn der gesellschaftlichen Regeln erklären. Anstatt stur alle Regeln einzutrichtern, ist es sinnvoll, dem Kind auch mal zu erklären, warum es solche Regeln braucht und was sie bewirken.
  • Vorbild sein. Und zwar konsequent. Wenn wir Eltern selbst auf unsere Wortwahl achten und mit unseren Mitmenschen fair und respektvoll umgehen, färbt das automatisch auf die Kinder ab. 
  • Folgen des Verhaltens erklären. Empathie lernt ein Kind nicht von heute auf morgen. Aber wir können es dafür sensibilisieren, beim Gegenüber genauer hinzusehen, und ihm erklären, was sein Verhalten auslösen kann. Oder wie es eine bestimmte Situation selbst empfindet oder was es sich von anderen wünschen würde. 
  • Spiegel vorhalten. Das geht in Richtung Reflektion, kann aber ebenso kindgerecht erklärt werden, wenn wir das Kind dazu animieren, sich zu fragen, wie es selbst wahrgenommen werden möchte. Und wie es wohl effektiv wahrgenommen wird.
  • Ruhig bleiben. Benimmt sich das Kind in Gesellschaft stark daneben, sollte man dennoch Ruhe bewahren. Wer rumschreit, signalisiert dem Kind seine Überforderung und wie viel Macht es eben über uns hat. Wer es vor allen anderen lautstark kritisiert, zeigt wenig Respekt. Besser man spricht das Verhalten in einer ruhigen Minute unter vier Augen nochmals an. Und für den Moment weist man es einfach in Ruhe auf das Fehlverhalten hin.

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